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Perfektionismus erkennen - Finde den Fehler

Autorenbild: Team OutgrowTeam Outgrow

Aktualisiert: 18. Nov. 2021

Fehlersensibilität erkennen


Ein wichtiger Teilaspekt des Perfektionismus, lässt sich zusammenfassen mit dem Begriff der Fehlersensibilität. Jeden Tag gelingen dir tausende von Dingen, denen du aufgrund der Selbstverständlichkeit derer, gar keine Aufmerksamkeit mehr schenkst. Sollte aber unter all diesen Dingen etwas dabei sein, dass du als "Fehler" abstempelst, kann dir das den ganzen Tag vermiesen oder zumindest dein Bild davon verzerren. Dein Fokus liegt nun nur noch auf diesem vermeintlichen Fehler und dementsprechend bewertest du deine Leistung und DICH als ungenügend und wertlos. Etwas verlief nicht genau wie du es dir vorgestellt hast, was ja nur soviel heissen kann wie, dass deine Unfähigkeit daran Schuld war. Und was sollen sich nun bloss die Anderen darüber denken? Bestimmt sehen die das genau so wie du und mögen dich deshalb auch nicht. ODER?!


Niemand geht mit uns so hart ins Gericht, wie wir es mit uns selbst tun. Es käme uns nicht im Traum in den Sinn jemanden so zu kritisieren wie uns selbst, nur weil er einen Termin oder einen Schlüssel vergessen hat, ein Gegenstand kaputt gegangen ist oder einfach mal einen schlechten Tag hatte. Wir versuchen manchmal Dinge zu kontrollieren (wie den Fahrplan der SBB) und geben uns für die Folgen einer unkontrollierbaren Situation dann selbst die Schuld, kritisieren uns und werten uns ab. In den Gedanken gibt es kein Spektrum und keine Skala mehr von Falsch bis Richtig, sondern nur noch das Eine oder das Andere. Schwarz oder Weiss, Gut oder Böse, Dick oder Dünn, Dumm oder Schlau, Fehlerhaft oder Perfekt. Wir glauben unseren eigenen oder fremden Anforderungen stets gerecht zu werden, da wir sonst als Mensch versagt haben und niemand etwas von uns wissen will. Das kann soweit führen, bis wir am Schluss dasitzen und keine Grund mehr für unsere Existenz sehen. Es ist deshalb in einem ersten Schritt enorm wichtig, solche Gedankenschlaufen im Keim zu erkennen, sie bewusst wahrzunehmen und nicht zu verdrängen. Und zu wissen, dass wir ALLE solche Gedanken kennen! Wenn du dich selbst dabei ertappst, wie deine Gehirn wieder einmal unaufhaltbar in diese Richtung abdriftet, nimm dich selbst nicht so ernst und versuche über dich zu lachen. Denk dir dazu beispielsweise einen kurzen Spruch aus wie: "Bitte Chill, Bitte Chill" und sag diesen ganz laut und in hoher Stimme vor dich hin, nimm anschliessend die Gedanken wahr, schreib sie dir auf oder sprich sie laut aus. Alleine das, nimmt den Gedanken ihre Macht und hilft dir, sie wahrzunehmen und nicht zu unterdrücken.


Nächste Woche geht es weiter mit Übungen zur Selbstannahme deiner Fehlerhaftigkeit.


Alles in Kürze:

  • Fehler werden auf die eigene Unfähigkeit zurückgeführt

  • Der Selbstwert ist Leistungsabhängig

  • Wenn nicht ALLE applaudieren, war meine Leistung ungenügend = schwarz-weiss Denken

  • Denkspiralen führen bis zur existenziellen Bedrohung

  • Verdrängung führt zu Prokrastination/Aufschieben und Vermeiden/Handlungsunfähigkeit

  • Die Handlungsunfähigkeit bringt Selbstmitleid und Fremdbeschuldigung mit sich

  • Lerne diese Gedanken und Verhaltensmuster bei dir zu erkennen und wahrzunehmen


Wir wünschen dir eine tolle Woche und viel Mitgefühl mit anderen und DIR selbst!

Maria & Serge




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