top of page

Perfektionismus annehmen - Ohne Fehler bist du kein Mensch

Aktualisiert: 18. Nov. 2021

Oftmals bewegen wir uns in negativen Gedankenmustern ohne es überhaupt zu bemerken. Wir zeigen dir Heute, woran du das erkennst und wie du diesen Zustand annehmen kannst, um im Anschluss daraus auszubrechen. Wir freuen uns, dass du mit dabei bist!


Rufe irgend ein Erlebnis oder ein Ereignis hervor, dass dich jetzt gerade oder letztens beschäftigt hat. Ein Ereignis, dass du als negativ in Erinnerung hast, du dir die Schuld dafür gibst oder bei dir ein schlechtes Gewissen hinterlassen hat. Und nimm das als Beispiel, um die Spirale der Selbstabwertung für dich persönlich zu verstehen.


Das Ereignis/Erlebnis

Das Ereignis ergibt sich dabei aus einer Vielzahl von Faktoren. Zum Einen aus Faktoren, die ich aktiv beeinflussen kann (Vorbereitung, mein Verhalten, usw.) und zum Anderen aus Faktoren, die ich mässig bis gar nicht kontrollieren kann (Tagesform, andere Menschen, Wetter, Material, usw.). Ausgangspunkt ist demnach ein Ereignis, bei welchem wir vielleicht glauben die Kontrolle zu haben, in Wahrheit es jedoch absolut nicht in unserer Macht steht es vorherzusagen.


Unser Beispiel: Ich arbeite als Lehrperson für Sport und eines von zwanzig Kindern verweigert die Teilnahme am Unterricht, weil es keinen Spass und keine Lust darauf hat.


Die Bewertung

Nach dem Ereignis folgt nun die persönliche Bewertung davon. Hier kommen unsere Werte und Glaubenssätze zum Einsatz und damit auch welche Massstäbe wir darauf anwenden. All das ist geprägt von einer Unzahl von Erfahrungen aus unserem Leben, die wir wieder entweder bewusst gemacht haben oder uns einfach widerfahren sind, ohne sie zu wollen. Wir interpretieren und bewerten das Ereignis aufgrund von ALLEM was wir bewusst und unbewusst abgespeichert haben. Wenn das Urteil für uns positiv ausfällt, fühlen wir uns wie die Sieger des Lebens, wenn es allerdings negativ ausfällt, kann es nun passieren, dass wir damit den Startschuss für die Spirale der Selbstabwertung abgeben.


Unser Beispiel: Das Kind hat keine Lust, weil mein Unterricht nicht spannend genug ist oder es womöglich unter- oder überfordert ist. Urteil = negativ


Mit dem Gefühl kommt der Startschuss

Unser Bauch und Kopf sagt nun : DAS WAR ALLES MEIN FEHLER!

Es tauchen Gedanken auf wie, ich kann das nicht, ich kann nichts, ich bin dumm, ich bin unfähig, Anderen passiert sowas nie, ich bin ein Versager oder ich bin nicht gut genug. Wenn wir nun nicht im Stande sind, dieses Gefühl wahrzunehmen und es am Keim zu ersticken, kommen wir in den roten Bereich, in welchem wir uns nur noch schaden und kein konstruktiver Umgang mehr mit dem geschehenen Ereignis möglich ist.


Hier müssen wir reagieren und eine EXIT-Strategie für uns erarbeiten (mehr dazu später)


Unser Beispiel: Ich bin eine schlechte Lehrperson, weil ich es nicht schaffe alle Kinder für meinen Unterricht zu begeistern. Ich bin nicht gut genug.


Selbstabwertung

Nachdem wir dem negativen Gefühl Tür und Tor geöffnet haben und uns mit allem was wir haben darin versinken lassen, definieren wir unseren Selbstwert darüber und werten uns ab. Wir sehen nur noch unsere Schwächen, unsere Fehler und entwickeln ein Mangelbewusstsein. Dieses Muster speichert sich wiederum bewusst oder unbewusst bei uns ab und hat einen starken Einfluss auf die Bewertung von sämtlichen Erfahrungen, die in unserem Leben noch auf uns warten. In der Folge entwickeln wir Unsicherheiten und Ängste, haben kein Vertrauen mehr in uns und die Welt, fokussieren uns auf alles Negative oder verfallen in eine Depression.


Unser Beispiel: In der Folge traue ich mich nicht mehr an Themen oder Organisationsformen heran, bei welchen die Möglichkeit für ein Scheitern besteht. Ich bleibe in meiner Komfortzone und entwickle Angst vor der Arbeit oder sogar den Kindern.


Der EXIT Knopf

Wir sollten als Erstes Lernen, einen sensiblen Fühler für diese Gefühle zu entwickeln, die nach einer negativen Bewertung in uns entstehen. Zu Spüren, dass dieses Gefühl gerade auftaucht und in uns etwas auslösen will, dass uns schadet, in der Beginn jeder Veränderung. Wenn du diese Warnsignale erkennst, die kreisenden Gedanken oder das flaue Gefühl im Magen, hast du bereits etwas sehr wichtiges gelernt. Sobald wir das wahrnehmen gilt es diesen Kreislauf zu STOPPEN. Es ist dabei unheimlich wichtig, dass du dir selbst gegenüber freundlich begegnest, auch wenn es mal nicht klappen sollte. Die Welt geht davon nicht gleich unter. Nimm diese Gefühle an, versuche sie neutral zu beobachten oder schreibe sie dir wenn du willst auf ein Blatt Papier. Sage dir: Es ist okay! Ich darf mich so fühlen! Denn wenn du ignorierst was in dir geschieht, verfestigt sich das Muster unbewusst und es nimmt freien Lauf.


Unser Beispiel: Ich spüre die Angst und Unsicherheit, die sich in mir breit macht und reagiere SOFORT darauf. Ich stehe auf oder gehe aus dem Raum, ich versuche im Raum 5 Dinge zu finden die ich sehe, 5 Dinge die ich höre und 5 Dinge die ich spüre und hole meine Gedanken zurück auf den Boden. Ich bin mir selbst gegenüber mein bester Freund und gönne mir etwas, das mir guttut oder rede mit jemandem darüber.


Wir hoffen dir damit zeigen zu können, dass wir alle solche Gefühle kennen und du dich vor niemandem schämen sollst, diese auch zuzulassen und anzunehmen. Alle Menschen haben ihre "Mängel" und gerade das ist es, was der Welt ihre Farbe gibt. Übe dich darin, den EXIT-Knopf zu drücken und in den kommenden Wochen zeigen wir dir im Anschluss daran, wie du Mithilfe von kognitiven, ursachenorientieren und physischen Strategien eine nachhaltige Veränderung bewirken kannst.


Wir wünschen dir eine tolle Woche und glauben fest an DICH!

Maria & Serge





58 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page