Perfektionismus verändern - Eine Frage der Perspektive
- Team Outgrow
- 25. Nov. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Wenn du am Punkt angekommen bist, an dem du anhand von deiner Stimmung, deinen Gedanken oder deinem Verhalten wahrnehmen kannst, dass du gerade in dein perfektionistisches Muster fällst, kannst du es lernen anzunehmen. Wenn es dir dann gelingt den EXIT-Knopf zu drücken und dich in den Moment zurückzuholen, bist du bereit für eine Veränderung dieses selbstschädlichen Musters. Spannende Tipps dazu findest du in unserem letzten Blogeintrag "Perfektionismus annehmen".
Veränderungen gelingen uns immer besser, wenn wir in einer guten Grundverfassung und von einer positiven Stimmung befallen sind. Ein Spaziergang von 15 Minuten kann ausreichen, durch die dadurch ausgeschütteten Hormone, um dich komplett auf neue Gedanken und eine andere Grundstimmung zu bringen. Falls du also noch keinen für dich passenden EXIT-Knopf gefunden hast, probiers doch zum Start einmal damit.
Kognitive Veränderung
Im Grunde ist damit nichts anderes gemeint, als deinen Wahrnehmungs- und Denkprozessen neue Wege zu zeigen. Die Neuroplastizität des Gehirns ermöglicht es uns, festgefahrene Muster neu zu programmieren und Hirnareale umzufunktionieren. Eine Methode die dir dazu hilft ist der Perspektivenwechsel.
Damit du weisst, wann diese Methode des Perspektivenwechsels bei dir Sinn machen könnte, zeigen wir dir hier ein paar typische Indikatoren, die wir alle täglich an uns selbst feststellen können.
Dein Fokus liegt nur auf deinen Fehlern (Negatives Urteil), du siehst alles was falsch gegangen ist, alles was noch hätte besser laufen können und das gibt dir das Gefühl nicht gut genug zu sein.
Du siehst überall nur Probleme und Hindernisse. ABER und WENN Gedanken. Zum Beispiel, du möchtest zwar nicht immer Ja zu allem sagen und lernen Nein zu sagen ABER, was denken dann die anderen von dir? Oder WENN du nur genug Mut hättest, würdest du mehr für dich selber einstehen. Wir rechtfertigen uns vor uns selber und finden Ausreden für, damit wir unsere Opferhaltung rechtfertigen können.
Du drehst dich im Kreis und jagst wie eine Katze dem eigenen Schwanz hinterher. Alber Einstein hat einmal gesagt: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Sei dir bewusst, dass wir ALLE solche Gedanken kennen und dies kein Grund sein soll, dir selbst Vorwürfe dafür zu machen. Selbstkritik bringt dich in diesem Fall kein bisschen weiter, jedoch müssen wir auch erkennen, dass niemand anderes in unserem Leben verantwortlich ist für unser Wohlbefinden. Auch wenn wir umgeben sind von einer liebevollen Familie oder Freunden, es liegt in unserer Eigenverantwortung für uns einzustehen, unsere Grenzen zu setzen und Veränderungen nach unseren Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten. Wie können wir also diesen drei Indikatoren/Gefühlen begegnen?
Suche nach den Dingen, die gut sind, die schön sind und dir gelungen sind. Kleinigkeiten, die für dich eventuell bereits selbstverständlich sind aber die nicht einfach bereits von deiner Geburt an so waren. Schätze diese Dinge, lobe dich dafür, sei stolz darauf und entwickle ein Bewusstsein für deinen persönlichen Entwicklungsprozess, den du in deinem Leben bereits gegangen bist . Du kannst das machen, indem du dir vor dem Schlafen gehen drei Dinge vor Augen führst, die dir gut gelungen sind. Oder schreibe ein Tagebuch, wenn dich das entspannt. Mache Fotos davon und schaue sie dir von Zeit zu Zeit an oder erzähl sie jemandem, der dir wichtig ist. Verlagere deinen Fokus auf die "guten" Dinge, das heisst nicht dass du alles schön reden sollst sondern verhilft dir einfach zu einer positiven Grundstimmung und Dankbarkeit.
Verbringe weniger Zeit mit dem Grübeln über das Problem, dafür mehr mit einem Bewusstsein für Lösungen. Was wäre denn die Lösung für dich in diesem Moment? Oder wie müsste sich das anfühlen, wenn dein "Problem" gelöst ist? Was brauchst du dafür, um diese Lösung zu erreichen? Was wäre wenn dein Problem bereits gelöst wäre? Angenommen du traust dich nicht, dich beruflich zu verändern weil du Angst davor hast, dass dir dann möglicherweise das Geld fehlt. Du grübelst nun nur noch über dein Problem des Geldes nach und rechtfertigst damit deine Angst vor dem möglichen Scheitern. Aber was wäre, wenn du rein hypothetisch plötzlich mit 1'000'000 CHF auf deinem Konto erwachst, was für eine berufliche Veränderung würdest du dann für dich sehen, wenn diese Angst plötzlich weg wäre?
Wenn du stets das Gleiche versuchst, wie kannst du dann erwarten, dass daraus ein Neues Ergebnis entsteht? Wenn Dinge nicht so laufen, wie du sie dir wünschst, dann ist das Nichts wofür man sich schämen sollte. Aber sich immer und immer wieder den selben Gedankenmustern hinzugeben und sich damit selbst zu schaden, kann deshalb trotzdem keine Lösung sein. Stell dir dein Hirn als eine verschneite Ebene vor, wenn du einen neuen Pfad/Weg einschlägst ist es zu Beginn sehr anstrengend und wenn du ihn nicht regelmässig wieder benutzt, ist er nach kurzer Zeit wieder verschneit. Dann landest du wieder auf den Autobahnen, die du dir über Jahre der Wiederholung angeeignet hast aber endest mit Sicherheit nie an einem neuen Ort. Sei mutig und stampfe dir neue Wege und gehe sie so oft, bis sie nicht mehr wegzudenken sind aus deinem persönlichen Kartennetz.
Wir hoffen dir damit ein paar nützliche Gedanken und Tipps mit auf den Weg geben zu können, du kannst uns gerne auch für konkrete oder persönliche Tipps kontaktieren! Wir freuen und auf jede Rückmeldung und jeden Kommentar, denn wir alle können voneinander lernen, wenn wir es zulassen. Anschliessend an die kognitiven Strategien, folgen dann ursachenorientierte Methoden und Erfahrungen von uns. Bis dahin wünschen wir dir einen wundervollen Start in die Weihnachtszeit!
Maria & Serge

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